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Führen GVO-Nutzpflanzen und –Lebensmittel bei den Konsumenten zu Antibiotika-Resistenzen?
Zur Entwicklung von GVO-Pflanzen werden manchmal Antibiotika-Resistenzgene als "Marker" zusammen mit den erwünschten DNA-Abschnitten eingeführt. Dadurch lassen sich bei der Regeneration diejenigen Pflanzenzellen bestimmen, bei denen die fremde DNA erfolgreich ins Erbgut eingebaut wurde. Damit es bei Konsumenten von GVO-Lebensmitteln, die Antibiotika-Resistenzgene enthalten, zu Resistenzen gegenüber Antibiotika kommen könnte, müssten diese Gene bei der Verdauung von den Lebensmitteln auf Darmbakterien übertragen werden. Es gibt aber zahlreiche natürliche Barrieren, die einen solchen Gentransfer verhindern. Sobald Pflanzenzellen beim Kauen zerstört werden, beginnen freigesetzte Pflanzenenzyme damit, die DNA sehr effizient abzubauen. Dieser Vorgang wird im Verdauungstrakt fortgesetzt, wo weitere Enzyme den Abbau der DNA unterstützen. Innerhalb einer Stunde sind bereits 98% der über die Lebensmittel aufgenommenen DNA vollständig verdaut [Schubert, 1997]. Die meisten der verbleibenden DNA-Fragmente sind kurz und enthalten nicht mehr die gesamte Information, die zur Herstellung eines Genprodukts notwendig ist.Ein funktioneller Transfer von Pflanzen-DNA hängt jedoch direkt davon ab, wie intakt die DNA ist: Nur wenn ein DNA-Fragment mit der vollständigen Sequenz des Antibiotika-Resistenzgens zusammen mit entsprechenden Kontrollelementen übertragen und in das Erbgut des Bakteriums eingebaut wird, kann das Bakterium gegenüber dem entsprechenden Antibiotikum resistent werden. Es gibt keine wissenschaftlichen Daten, die auf eine solche Übertragung von DNA aus Lebensmitteln auf Darmbakterien hinweisen. Eine wissenschaftliche Studie konnte bei mit GVO-Mais gefütterten Hühnern keine Übertragung des Antibiotika-Resistenzgens auf Darmbakterien nachweisen [Coghlan, 2000]. Selbst wenn ein solcher Transfer sehr selten dennoch erfolgte, wäre das Risiko von gesundheitlichen Auswirkungen auf Mensch und Tiere sehr niedrig.Es treten aber immer häufiger antibiotikaresistente Bakterien auf, und die Zahl der Medikamente, gegen die Resistenzen entwickelt werden, nimmt ständig zu. Für dieses Problem werden eine Reihe von Faktoren verantwortlich gemacht. Zu den wichtigsten Faktoren gehört der Einsatz von Antibiotika zur Wachstumsförderung in der Tiermast [Levy, 1998] und die häufige Verwendung von Antibiotika in der Humanmedizin [Jeljaszewicz, 2000][Gold, 1996]. GVO-Pflanzen spielen dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum eine Rolle. Dennoch wurden – teilweise auch als Reaktion auf diesbezügliche Bedenken der Öffentlichkeit – neue Selektionsstrategien entwickelt, bei denen auf die Verwendung von Antibiotika-Resistenzgenen verzichtet werden kann [Joersbo, 1998].
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