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Weshalb wird das Genom des Menschen und anderer Lebewesen entschlüsselt? |
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Durch die Entschlüsselung des menschlichen Genoms erwarten die Wissenschafter einen tieferen Einblick in die Funktionsweise des menschlichen Körpers. Auf Grund dieser Informationen erhofft man sich medizinische Fortschritte wie die Entwicklung von Tests für veränderte Gene, die für bestimmte Krankheiten verantwortlich sind, neue Medikamente gegen Krankheiten wie Krebs und sogar die Möglichkeit, fehlerhafte Gene zu reparieren. In Zukunft könnte mit Tests bei Patienten vor Beginn einer bestimmten Behandlung festgestellt werden, ob gewisse veränderte Gene vorhanden sind, die bei diesem Medikament Nebenwirkungen hervorrufen [Meyer, 2000]. Dank der Entschlüsselung des menschlichen Genoms wurden bereits Genen identifiziert, die an der Entstehung von Erbkrankheiten wie familiärem Brust- oder Darmkrebs oder Alzheimer-Krankheit beteiligt sind. Zudem ermöglicht die Sequenzierung des menschlichen Genoms Rückschlüsse darüber, welche biologischen Gemeinsamkeiten wir mit anderen Lebewesen teilen.Die Entschlüsselung des Erbguts von Pflanzen wird gewaltige Auswirkungen haben, sowohl im Hinblick auf die Entwicklung neuer Pflanzensorten durch die klassische Züchtung als auch bezüglich der Einführung neuer oder verbesserter Eigenschaften durch gentechnische Strategien. Mit der Sequenzierung des Erbguts von Arabidopsis, einem kleinen Ackerunkraut der Familie der Kreuzblütler, ist es zum ersten Mal gelungen, die vollständige Karte eines Pflanzengenoms anzufertigen [The Arabidopsis Sequencing Initiative, 2000]. Inzwischen ist auch das Erbgut von Reis und einigen weiteren Pflanzen entschlüsselt worden. Ebenfalls vollständig entschlüsselt wurde das Erbgut des Bakteriums Ralstonia metallidurans . Dieses Bakterium war ursprünglich aus dem stark mit Schwermetallen verunreinigten Schlamm eines Klärbeckens in Belgien isoliert worden. Entsprechende Untersuchungen ergaben, dass das Bakterium über bestimmte Gene verfügt, mit denen es selbst bei hohen Konzentrationen einer breiten Palette giftiger Schwermetalle wie Zink, Cadmium, Kobalt, Blei, Kupfer, Quecksilber, Nickel und Chrom überleben kann [Roux, 2001]. Die Entschlüsselung des Genoms, das rund 3000 Gene enthält, ebnet den Weg dazu, diese natürlicherweise vorkommenden Schwermetall-Resistenzgene in andere Bakterien zu übertragen, die organische Schadstoffe abbauen. Diese Bakterien könnten damit auch in einer mit Schwermetallen belasteten Umgebung überleben und mit dem Abbau anderer Schadstoffe einen wertvollen Beitrag zur Entgiftung von Böden leisten. |
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