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Wie kann die unkontrollierte Übertragung von Genen zwischen Pflanzen vermieden werden?
Bereits bevor gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden, musste die Übertragung von Genen zwischen verwandten Pflanzen in gewissen Grenzen gehalten werden. Bei der Herstellung von Saatgut beispielsweise muss die Auskreuzung zwischen Pflanzen vermieden werden, damit die Homogenität des Saatguts gewährleistet ist. In der Saat- und Pflanzgut-Verordnung des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements sind für die Produktion von Saatgut deshalb minimale Isolationsabstände festgelegt. Nach diesem Vorbild könnten auch Mindestabstände eingeführt werden, um die Kreuzbestäubung zwischen Nutzpflanzen anerkannter biologischer Betriebe und gentechnisch veränderten Nutzpflanzen benachbarter Felder in engen Grenzen zu halten. Solche Isolierabständen schliessen natürlich eine Kreuzbestäubung nicht vollständig aus, gewährleisten aber, dass dies sehr selten vorkommt.Der Vermeidung einer unkontrollierten Übertragung von Genen ("Genetic Pollution") wird in der Zukunft insbesondere bei gentechnisch veränderten Pflanzen, die Kunststoffe oder Arzneimittel herstellen, eine grosse Bedeutung zukommen. Da solche Substanzen bei einer unbeabsichtigten Einnahme für Mensch und Tiere eine Gefahr darstellen können, werden sich Unternehmen vor allfälligen Haftpflichtforderungen schützen wollen. Dazu werden aber wirksamere Schutzmassnahmen als Isolierabstände erforderlich sein.Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit einer Auskreuzung zu vermindern. Chloroplasten sind weitgehend autonome Teile der Pflanzenzelle, die den Pflanzen ihre grüne Farbe verleihen. Sie produzieren mit Hilfe des Sonnenlichts Kohlenhydrate. Chloroplasten haben ihre eigene DNA. Da Pollen keine Chloroplasten enthalten, können alle Gene der Chloroplasten-DNA nur über die Mutterpflanze vererbt werden. Gene, welche gentechnisch in die Chloroplasten-DNA eingeführt werden, können deshalb nicht, oder in nur höchst seltenen Fällen, über den Pollen verbreitet werden. Dennoch wird das Merkmal aber über die Eizelle der Mutterpflanze an die Nachkommen weitergegeben. Das Einbringen von Genen in die Chloroplasten-DNA gelang zwar in einigen Fällen [Rudraswamy, 1998] [Sidorov, 1999][Ruf, 2001], lässt sich bei den wichtigsten Nutzpflanzen aber noch nicht routinemässig durchführen.Eine weitere Möglichkeit, die Übertragung von Genen auf andere Sorten oder nahe verwandte Pflanzen zu verhindern, ist der Einsatz der so genannten "Terminator"-Technologie [Gupta, 1998]. Samen, die aus der Befruchtung durch Pollen von Pflanzen mit dem "Terminator"-System entstehen, sind nicht keimfähig. Die Anwendung dieser Technologie führte zu emotionsgeladenen und kontroversen Diskussionen, da das Saatgut jedes Jahr neu gekauft werden muss, und die Landwirtschaftsbetriebe dadurch stärker von den Saatgutherstellern kontrolliert werden könnten [Service, 1998]. In bestimmten Fällen, wie z.B. bei gentechnisch veränderten Pflanzen, die biologisch abbaubare Kunststoffe oder Impfstoffe herstellen, sollte dieser Ansatz aber ernsthaft erwogen werden, da sich damit eine Auskreuzung auf benachbarte Sorten oder wildwachsende Verwandte zuverlässig verhindern lässt.
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