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Sind biologische Nahrungsmittel nährstoffreicher und gesünder als konventionelle oder GVO-Lebensmittel?
Die Konsumenten zeigen sich insbesondere in Europa nach dem Auftreten von Rinderwahnsinn und dioxinverseuchten Nahrungsmitteln zunehmend beunruhigt über die Lebensmittelsicherheit. Die Nachfrage nach biologisch angebauten Produkten hat in den vergangenen Jahren - vermutlich teilweise auf Grund dieser Ängste - zugenommen und dürfte in naher Zukunft weiter steigen (Link).Die Qualität von Nahrungsmitteln wird neben dem Nährstoffgehalt anhand technischer, hygienischer und geschmacklicher Aspekte beurteilt. Gemäss einer aktuellen Studie werden biologische Produkte von der Bevölkerung als schmackhafter (67%) und gesünder (62%) als herkömmliche Erzeugnisse eingestuft (Link). Dabei handelt es sich allerdings um eine subjektive Wahrnehmung, die bisher nicht wissenschaftlich belegt werden konnte. Eine Analyse von über 150 Studien zur Qualität konventioneller und biologischer Nahrungsmittel [Woese, 1997] kommt zum Schluss, das konventionell angebautes Gemüse normalerweise einen deutlich höheren Nitratgehalt aufweist, biologisches Gemüse dagegen einen höheren Gehalt an Trockenmasse. Für alle übrigen bei Gemüse erwünschten Eigenschaften wurden keine wesentlichen Unterschiede festgestellt, d.h. für Vitamingehalt, Zuckerzusammensetzung, Proteingehalt oder Proteinzusammensetzung. Bei konventionell angebautem Getreide waren Proteingehalt und Proteinqualität vorteilhafter als beim biologischen Getreide.In Bezug auf Pestizidrückstände liegen sowohl konventionelle als auch biologische Produkte praktisch immer unter den gesetzlich festgelegten Grenzwerten [Woese, 1997] . Dies verdeutlicht die Tatsache, dass gemäss Schätzungen in einer einzigen Tasse Kaffee ebenso viele Substanzen enthalten sind, die bei Ratten karzinogen (krebserzeugend) wirken, wie in den Rückständen synthetischer Pestizide einer Jahresration Gemüse [Ames, 2000] [Gold, 1992]. Zudem wurden bisher lediglich 3% der in geröstetem Kaffe vorkommenden natürlichen Stoffe eingehend auf Karzinogenität getestet. Dies lässt darauf schliessen, dass die in der heutigen Nahrung enthaltene Pestizidrückstände unabhängig von der Anbaumethode kein nennenswertes Risiko für die Gesundheit darstellen.
Die Annahme, dass biologische Nahrungsmittel schmackhafter sind als konventionelle, wurde in objektiven Versuchsanordnungen nicht bestätigt. Entsprechende Tests wurden zum Beispiel mit Karotten [Haglund, 1999] oder Tomaten [Johansson, 1999] durchgeführt. Bei den Tomaten stellte sich heraus, dass die Beurteilung nicht nur vom Geschmack, sondern auch von der Produkteinformation abhing. Als biologisch präsentierte Tomaten wurden deutlich bevorzugt, auch wenn es sich in Wirklichkeit um Gemüse aus konventionellem Anbau handelte.Unabhängig von gewissen Vorlieben für bestimmte Anbaumethoden senkt eine an Gemüse reiche Ernährung mit Sicherheit das Risiko für degenerative Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Gehirns sowie für Krebs (Link). Umgekehrt erhöht sich bei einer an Früchten und Gemüse armen Ernährung die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken [Ames, 2000]. Die günstige Wirkung von Früchten und Gemüse auf die Gesundheit überwiegt somit die kleinen Unterschiede in Bezug auf die Zusammensetzung, die auf bestimmte Anbaumethoden zurückzuführen sind. Reichlich frische Früchte und Gemüse tragen in jedem Fall zu einer guten Gesundheit bei.
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