> Protoplasten, zellwandlose Pflanzenzelle <

Startseite
» Fragen? Antworten!
Unterrichtsmaterial
Laborbilder
Publikationen
Links
Über diese Webseite
Feedback
Suchen
 
> Fragen? Antworten! <


Wird die Gentechnik im Lebensmittelsektor ausser zur Herstellung von GVO-Lebensmitteln noch anders genutzt?
Viele Lebensmittel werden mit Hilfe von Enzymen verarbeitet. Enzyme sind Proteine, die bestimmte chemische Prozesse unterstützen. Bei der Herstellung von Brot, Joghurt, Käse, Bier und Wein werden Enzyme oder ganze Organismen, die eine Vielzahl verschiedener Enzyme enthalten, eingesetzt. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Organismen um Bakterien (z.B. Joghurt), Hefepilze (z.B. Bier, Wein) oder um vielzellige Pilze (z.B. Käse). Mit Hilfe von Enzymen kann zum Beispiel Brot länger frisch gehalten werden, oder bei der Produktion von Fruchtsäften lassen sich die verarbeiteten Rohstoffe besser verwerten (Link). Enzyme leisten einen Beitrag zum Umweltschutz, da Herstellungsprozesse effizienter gestaltet und Chemikalien sparsamer eingesetzt werden können.Ein Beispiel ist Lab. Bei der Herstellung von Käse wird Lab verwendet, das aus dem Magen von geschlachteten Kälbern gewonnen wird. Das im Magen der Kälber sekretierte Lab lässt die Milch der Mutterkuh gerinnen und ermöglicht dadurch eine bessere Verdauung. Es enthält Chymosin – das erste Produkt zur Lebensmittelherstellung, das durch gentechnische Verfahren erzeugt wurde [Green, 1985]. Die genetische Information für Chymosin kann aus den Zehntausenden von Genen der Kuh isoliert und in einzellige Organismen eingeführt werden. Dadurch lässt sich Chymosin in reinerer Form, in grösseren Mengen und mit konstanterer Qualität gewinnen als über Kälbermägen. Gentechnisch produziertes Chymosin wird heute in den USA zur Herstellung von 60% aller Hartkäseprodukte verwendet (Link). Die Schweizer Käseunion hat mit ihren Mitgliedsunternehmen dagegen vereinbart, auf die Verwendung von gentechnisch hergestelltem Chymosin zur Käseherstellung zu verzichten, da sie einen Image- und Absatzverlust befürchtet.Auch Nahrungsergänzungen können mit Hilfe von DNA-Rekombinationstechniken hergestellt werden. So kann zum Beispiel Vitamin B2 (Riboflavin), das den Körper bei der Umsetzung von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in Energie unterstützt, durch gentechnisch veränderte Bakterien hergestellt werden [Perkins, 1999]. Bei diesem Ansatz werden Bakterien so verändert, dass sie entweder eine völlig neue Substanz oder eine Substanz in grösseren Mengen als üblich herstellen [Bailey, 1991].
Zurück

Interviews mit Forschern
Erfahren Sie mehr über einzelne Forschungsprojekte und die Leute, die dahinterstehen.

Gentechnik im Klassenzimmer
Aufgaben zum Thema Gentechnik, die in den Schulunterricht integriert werden können.

Genomik und Proteomik
Wie man heute die Gene und Proteine eines Organismus untersucht.

Forschungseinblicke
Verfolgen Sie die Arbeit an aktuellen Projekten, z.B. am Weizen, Fadenwurm oder in der Krebsforschung.
!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!