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Das Bt-Gen wurde in mehrere Pflanzen eingeführt, die in verschiedenen Regionen angebaut werden. Besteht die Gefahr, dass die mit Bt bekämpften Schädlinge resistent werden?
Von den kommerziell angebauten Pflanzen wurde das Bt-Gen bisher in Mais, Baumwolle und Kartoffeln eingeführt (Link). Zahlreiche weitere Pflanzen mit Bt-Genen werden in Feldstudien untersucht, u.a. Reis, Erdnüsse oder Kaffee [Alam, 1998][Leroy, 2000] [Singsit, 1997]. Bedenken bezüglich einer allfälligen Resistenzbildung von Insekten gegenüber Bt sind deshalb nicht unbegründet. Aus Untersuchungen mit herkömmlichen Pflanzen und Pestiziden ist bekannt, dass Insekten gegenüber Pflanzenschutzmitteln nach einer gewissen Zeit resistent werden. Dies gilt sowohl für herkömmliche als auch für GVO-Pflanzen [SHELTON, 1993] [Shelton, 1993]. Damit es möglichst lange dauert, bis Insekten eine Resistenz gegenüber Bt entwickeln, sind entsprechende Anbauregeln zu beachten. Eine Methode besteht in der Schaffung so genannter Refugien. Dabei wird neben Bt-Mais auf mindestens 20% der Fläche eine herkömmliche Sorte angebaut. In Gebieten, in denen gleichzeitig Bt-Mais und Bt-Baumwolle angebaut werden, müssen die Landwirtschaftsbetriebe 50% der Fläche mit herkömmlichen Sorten bewirtschaften. Da sich die Insekten in den Refugien von Pflanzen ernähren, die kein Bt herstellen, bedeutet für diese Insekten eine Resistenz gegen Bt keinen Selektionsvorteil: Es überleben auch Insekten, die nicht resistent gegen Bt sind. Diese Bt-empfindlichen Insekten können sich mit Bt-resistenten Insekten paaren und so die Resistenz "verwässern". Da die Nachkommen bei einem nicht-resistenten Elternteil ebenfalls keine Resistenz aufweisen, sprechen die Insekten so länger auf Bt an [Shelton, 2000]. Die US-Umweltbehörde EPA verlangt von Farmern, die Bt-Pflanzen anbauen, die Schaffung von Refugien (Link und Link). Zudem müssen Unternehmen, die bei der EPA GVO-Pflanzen registrieren lassen, die Entwicklung von Resistenzen auf diesen Feldern überwachen und ein allfälliges Auftreten resistenter Insekten frühzeitig melden (Einzelheiten zu den Bestimmungen siehe oben aufgeführte Links.) Eine weitere Möglichkeit, die Entwicklung Bt-resistenter Insekten zu verhindern, besteht in der Kombination von zwei verschiedenen Pestizidstrategien bei einer einzigen Pflanze, zum Beispiel von zwei Bt-Genen mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen [Maqbool, 1999]. Geht man davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung eines Insekts gegen Bt bei eins zu einer Million liegt, würde diese Wahrscheinlichkeit bei zwei verschiedenen Bt-Toxinen auf eins zu einer Billion steigen. Mit einer solchen Strategie wären deshalb weniger grosse Refugien notwendig.
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